Ein Interview mit Geschäftsführer Jascha Bechmann zum Videodreh des Netzbekannt-Songs auf der Sprachmesse Expolingua 2019.
Wie kam es zu der Idee, einen Firmen-Song aufzunehmen?
Das war nicht geplant, sondern ist ganz spontan entstanden. Mitte 2018 waren wir Mitglied im BNI, einem Unternehmernetzwerk, bei dem wir bei jedem der wöchentlichen Treffen in 50 Sekunden unser Unternehmen präsentieren mussten. Da wir nicht jede Woche das gleiche erzählen, sondern einen Pitch machen wollten, den kein anderer macht, kam mir die Idee zu einer Textzeile und einem Refrain. Diesen Song habe ich dann bei einem der Treffen a capella, nur begleitet von meinem Fingerschnipsen, vorgetragen.
Wie waren die Reaktionen auf diese ungewöhnliche Präsentation?
Durchweg positiv. Es gab sogar so viel positiven Zuspruch, dass ich die Idee weiterentwickeln wollte. Dadurch entstand eine Art Eigendynamik. Ich war davon überzeugt, dass der Song gut genug dafür ist, uns als Firmen-Song für unsere Agentur zu repräsentieren.
Hier können Sie den Netzbekannt-Song kostenlos herunterladen:
Diese Eigendynamik hat Sie bis zu einem Videodreh geführt…
Genau. Wenn man im Social Media stark sein will, braucht man Videos. Wir wollen das streuen und möglichst viele Leute involvieren. Deshalb haben wir neben dem unbebilderten Song zwei Videos produziert, die für Aufsehen sorgen. Diese haben wir am 22. November 2019 im Zuge der Expolingua, Deutschlands größter Sprachenmesse, im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin gedreht.
Dieser Ort passt ja ideal zu Ihrer Online-Marketing- und SEO-Agentur.
Als Online-Marketing-Agentur für Sprache & Bildung und als Marketingpartner der Expolingua Berlin hätte dieser Ort nicht besser passen können.
Unserem vorherigen Aufruf auf Facebook sind viele begeisterte und enthusiastische Menschen gefolgt. Auf der Expolingua haben sich spontan viele Leute, die wir dort getroffen haben, dazugesellt, die wir direkt ins Video integriert haben. Unter anderen waren das Maria von dein_sprachcoach, Katja von Deutsch für Euch, Stephanie von Lerne deutsch, Lina von The Busy Linguist und Double Deutsch sowie Julia von Lingster.
Was ist die Idee hinter den zwei Videos?
Der erste Gag ist ja schon, dass der Inhaber einen Song singt. Und dann noch über seine Online-Marketing-Agentur. Allein dadurch wird das zu einem Projekt, das nicht ganz so ernstgenommen werden sollte. Zudem sind wir die Online-Marketing-Agentur, die gerne polarisiert und mal was anderes macht und sich gerne neu erfindet. Wir wollten ein ganzjähriges Video produzieren und eines speziell für die Weihnachtszeit.
Was versprechen Sie sich von dieser Strategie?
Als inhabergeführtes Unternehmen wollen wir vor allem die inhabergeführten Unternehmen erreichen, die dieselben Werte wie wir vertreten. Wir wollen die Leute erreichen, die nicht dem Mainstream verfallen und gerne Marketing der etwas anderen Art erleben möchten. Wir möchten den Unternehmeransatz verkörpern: Wir entwerfen ein Produkt, analysieren, was passiert, und aus dem Feedback ergeben sich wieder neue Ideen. Bei dem Unternehmertreff war das erfolgreich und jetzt sind wir gespannt, wie die Menschen im Web auf die Videos reagieren.
Wie sind die zwei Videodrehs verlaufen?
Im Vorfeld hat der Regisseur, der bereits als Filmemacher für VOGUE, Skoda und Edeka tätig war, bei der Konzeption mitgeholfen. Danach haben wir mit einem Facebook-Event, bei dem wir die Plätze limitiert haben, Freunde, Familie und alle Interessierten zusammengetrommelt. Die Nachfrage nach den Plätzen war enorm. Da wir nach dem Ende der Expolingua gedreht haben, war die Koordination nach einem langen Messetag herausfordernd. Aber insgesamt hat es riesig Spaß gemacht und wir sind um eine neue Erfahrung reicher.
Wir haben in nur 4 Stunden ganze 2 Videos gedreht und das Beste aus dieser kurzen Zeit und den Flächen, die uns zur Verfügung standen, gemacht. Das war nicht ohne, aber es muss nicht immer alles perfekt sein, um erfolgreich zu sein. Wir haben unser Bestes gegeben und mit dem Ergebnis machen wir jetzt Marketing. Und hoffentlich virales Online-Marketing.
Wir sind die ersten, die so etwas machen, und zwar sympathisch und authentisch und nicht immer strikt nach Vorschrift. Einfach so wie wir sind.
Deshalb auch ein Video im 70er-/80er-Stil?
Auch, aber der Grund, aus dem wir Outfits aus dieser Zeit gewählt haben, war nicht allein der optische Charakter.
Wir sprechen häufig mit Unternehmen, die das Internet mit den Marketingpotentialen gar nicht richtig verstehen. Also wollten wir die Extreme ziehen zu den 70er/80er-Jahren, als es das Internet nicht gab und auch noch gar nicht denkbar war. Wir wollten den Kontrast vom digitalen Zeitalter, das auf Oldschool trifft.
Das Konzept des Videos ist einfach: Ein bodenständiger erfolgsloser Unternehmer sucht ratlos nach Kunden und kann sich einfach nicht erklären, warum diese ausbleiben. Traurig schaut er drein. Dann kommen wir als Helfer, seriös im Anzug gekleidet, machen ihn im Netz bekannt und locken eine Vielzahl an neuen Kunden – seine Zielgruppe – an, die um ihn herum Party machen und froh sind, endlich seine Produkte im Netz gefunden zu haben.
Die bunten Outfits sollen die Vielfalt der Kunden im Internet und die Möglichkeiten des Online-Marketings repräsentieren.
Gleichermaßen sollen sie eine Referenz zur Bildung und Sprachen sein, die ebenfalls vielfältig sind, beispielsweise bei den verschiedenen Länderflaggen auf der Expolingua. Und nicht zuletzt verkörpern die Outfits auch unser heterogenes Netzbekannt-Team. Im Video heben wir uns in den Anzügen zwar von den auffälligen Farben der Kunden ab, sind aber dennoch bunt und anders.
Das hört sich ja alles sehr offen und einladend an.
Wir wollten ein Gemeinschaftsprojekt, das nicht strikt getaktet ist.
Mit klassischem Trial & Error wollten wir probieren und einfach mal laufen lassen. Marketing ist keine exakte Wissenschaft wie Mathematik, da gibt es kein richtig und falsch. Auf der Grundlage unserer Erfahrung haben wir ein Konzept gestaltet und lassen nun die Leute im Netz entscheiden, ob das gut ist oder nicht.
Das zweite Video ist ein Weihnachtsvideo.
In diesem Video präsentieren wir den Netzbekannt-Song im Weihnachtsmannkostüm. Dieses Video soll in der Weihnachtszeit eingesetzt werden. Aber immer verbunden mit einer Weihnachtsspendenaktion.
Hier möchten wir zeigen, dass man sich im Leben nicht zu ernst nehmen sollte und sich für einen guten Zweck auch mal als „Weihnachtsmann“ verkleiden darf.
Wie kam es zu der Idee, eine Weihnachtsspendenaktion ins Leben zu rufen?
Der Spendengedanken war schon immer vorhanden. Nur wussten wir bisher nicht wirklich, an welche Organisation wir spenden sollten.
Ausgangspunkt war die Idee, dass wir den Netzbekannt-Song auf unserer Website gratis zum Download bereitstellen, aber verbunden mit der Bitte, für eine Organisation zu spenden. Da wir die Online-Marketing-Agentur für Unternehmen der Sprachbranche und der Bildung sind, wollten wir eine Organisation bzw. Stiftung unterstützen, der zu uns und unserer Philosophie passt. Mit der Bürgerstiftung Berlin und deren Sprachlernprojekt „Interaktives Bilderbuchkino“ haben wir nun einen wunderbaren Partner gefunden.
Worum geht es bei dem „Interaktiven Bilderbuchkino“ der Bürgerstiftung Berlin?
Beim „Interaktiven Bilderbuchkino“ wird aus Bilderbüchern der gesamte Text entfernt. Die Bilder, die übrig bleiben, werden an eine Wand projiziert und dadurch die teilnehmenden Kinder dazu angeregt, die Geschichte mit ihren eigenen Worten zu erzählen. Dieses Projekt fördert nicht nur die Fantasie, sondern vor allem das aktive Sprechen und Lernen der deutschen Sprache.
Genau deshalb passt das „Interaktive Bilderbuchkino“ so gut zu uns. Es ist ein außergewöhnliches Projekt, das kein Mainstream-Lernen ist, sondern etwas anders macht.
Wir freuen uns sehr, dieses großartige Projekt in den nächsten Jahren unterstützen zu dürfen.